Kleine und mittlere Pocket Pairs im Limit Ring Game
Kleine und mittlere Pocket Pairs im Limit Ring Game
Das ist immer wieder eine schwierige Entscheidung, bei der einige Faktoren berücksichtigt werden müssen. Zunächst einmal hängt meine Entscheidung stark davon ab, wie aggressiv der Tisch ist.
Als nächstes ist dann die eigene Position wichtig, und was vor mir bereits passiert ist. Habe ich mit einem kleineren Pocket Pair bereits ein oder gar zwei Caller vor mir, bringt Raisen relativ wenig, denn man spielt nach dem Flop meist immer noch gegen mindestens zwei oder mehr Gegner. Hat man den Flop nicht mit einem Set getroffen, dann bedeutet das dass jede Overcard auf dem Flop gefährlich ist (je mehr Gegner und je mehr Overcards, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man geschlagen ist.
Sitzt man dagegen weiter hinten und hat bereits maximal einen Caller, dann sollte man meiner Meinung nach eher raisen.
Mit einem Pocket Pair gibt es zwei Idealsituationen, und man muß sich überlegen, welche Situation vermutlich entstehen wird:
1. Ich kann eine 1-gegen-1 Situation erzeugen, indem ich raise – so gewinnt man kleinere Pötte. Man muß aber bereit sein, auch nach einem nicht getroffenen Flop erneut zu betten. Hierbei kommt einem der Preflopraise natürlich zu gute, denn der Gegner hat mehr Respekt vor einem Preflopraiser als vor einem Limper und wird eher bereit sein zu folden.
2. Ich bekomme einen Flop, den möglichst viele Spieler sehen, und hoffe auf ein Set und damit auf einen großen Pott. Solche Hands haben den Vorteil, dass sie vom Gegner schwer zu erkennen sind. Ganz wichtig ist jetzt, slowplaying zu unterlassen – dazu besteht überhaupt kein Grund, denn man bekommt in dieser Situation fast immer auch so noch Caller. Allenfalls bei einem völlig unkoordinierten Flop und aggressiven Gegnern kann man am Flop noch seine Hand verbergen, um dafür aber spätestens am Turn aggressiv zu betten und zu raisen. Ihr solltet immer bedenken, dass bei einem Flop mit vielen Spielern selbst am Turn ein 8-Outer oder 9 Outer (Flushdraw oder OESD) noch berechtigte Hands mit guten Pot Odds sein können. Ich erlebe immer wieder, dass Spieler solche Sets noch verlieren, weil sie zurückhaltend gespielt haben und sich dann über ihr Pech beklagen. Gebt Euren Gegnern nicht freiwillig gute Pot Odds!
Und der größte Fehler ist, sich darauf zu verlassen, dass man selbst ja auch noch ein Full House bekommen kann – die Chance auf die Komplettierung eines gegnerischen 8-Outers ist deutlich höher auf die Chance eines eigenen Full House.
Wie immer beim Poker ist es auch hier wichtig, mindestens einen Schritt weiter zu denken (wie wird die Hand sich entwickeln, wieviele Spieler werden den Flop sehen, wie werde ich nach dem Flop agieren wenn ich treffe/nicht treffe etc.). Wenn man dies tut, erscheint die Entscheidung was man mit dem Pocket Pair tut schon nur noch halb so schwer!